21.1.2021
Derzeit harren tausende Flüchtlinge in Bosnien, nahe der Grenze zu Kroatien im Lager Lipa bei Kälte aus. Es gibt keine sichere Versorgung der Menschen dort: kein fließendes Wasser, kein Strom und keine Möglichkeit sich zu wärmen oder zu waschen, sind die Hilfesuchenden hier gezwungen im Freien, also derzeit im Schnee und bei Minusgraden, zu übernachten. Das Lager sollte geräumt werden, ohne Plan, wo die Menschen hinkommen sollen. Einige der Flüchtlinge steckten aus Verzweiflung das Lager sogar in Brand. Was kein Wunder ist, nachdem die EU und die lokalen Behörden so lange weggesehen haben.
Die Vertreter der EU kritisieren, dass die Situation der Flüchtlinge in Bosnien unmenschlich ist und das System korrupt ist, wenn Gelder (85 Millionen) bereitgestellt werden und dafür nicht einmal das Mindeste getan wurde, um halbwegs menschenwürdige und sichere Unterkünfte bereitzustellen.
Die Lage der Flüchtlinge in Griechenland unterscheidet sich aber kaum von der in Bosnien: überfüllte Lager, Menschen hausen in überschwemmten, nassen Zelten, Kinder werden von Ratten gebissen und es ist der Nährboden für viele Infektionen. Ein vierjähriges Mädchen wurde sogar vergewaltigt. Wo bleibt hier der Plan, um die katastrophalen Bedingungen der Flüchtlinge zu verbessern? Was ist mit den Ertrunkenen im Mittelmeer oder den vielen Menschen, die zurückgedrängt und in Libyen festgehalten werden und sogar als Sklaven gehandelt werden, finanziert mit EU-Geldern? Hier schauen die EU und alle europäischen Regierungen weg. Im besten Fall begnügen sie sich mit Almosen als Unterstützung, faseln aber zynisch von „Abwehr einer Sogwirkung“, als ob es sich hier nicht um Menschen handeln würde.