Das Grauen hat diese Nacht Nizza heimgesucht. Der Mörder, der mit einem Lastwagen gegen die Menge fuhr, wollte Kinder, Frauen und Männer überfahren und so viele Leute wie möglich ermorden. Es ist eine entsetzliche Tat und wir drücken hiermit den Opfern und ihren Angehörigen unser Mitgefühl und unsere totale Solidarität aus.
Bis jetzt hat sich niemand zu dem Attentat bekannt, aber nach dem Attentat von Brüssel, dem des Konzertsaals Bataclan (in Paris) und all jenen, die in letzter Zeit in der Welt stattfanden, kann man annehmen, dass es sich um ein Attentat handelt, das durch IS oder eine ähnliche Gruppierung inspiriert wurde.
Ob es sich bei dem Täter um einen mehr oder weniger geistesgestörten Einzeltäter handelt, oder ob er Verbindungen zu terroristischen Gruppen hatte, er hat denselben Terror verbreitet wie die Dschihadisten in Irak, in Syrien, in der Türkei oder in Pakistan. Diese „Gottesbesessenen" benutzen die Religion, um Macht zu gewinnen und ihrerseits die Bevölkerung unterdrücken zu können. Sie sind Feinde der Arbeitenden und drängen ihr Joch vor allem den Ärmsten auf.
Um seine Machtlosigkeit zu verbergen, beeilte sich Hollande, den Ausnahmezustand zu verlängern, wo doch das Gemetzel von Nizza bewies, dass er nichts verhindert. Er kündigte insbesondere die Verstärkung der Bombardierungen in Syrien und Irak an.
Das Mitleid mit den Opfern darf uns nicht zu Komplizen der Politik von Hollande und des französischen Staates machen. Ohne zu wissen, ob es sich um einen verrückten Töter handelte und in welcher Beziehung dieser zum IS stand, hat Hollande die Verstärkung der Luftangriffe im Nahen Osten angekündigt. Weil eine Person ein Massaker in Nizza ausübte, müssen Dutzende, Hunderte oder Tausende von Bewohnern dieser schon durch den Krieg verwüsteten Region bombardiert werden.
Wir verurteilen diese barbarische Politik: Auf die Bevölkerung, die bereits der Diktatur der bewaffneten Banden ausgesetzt ist, werden zusätzlich Bomben regnen. Zu dem Grauen der Attentate kommen die widerlichen Äußerungen jener, die Terrorismus, Islam, Migranten und Flüchtlinge in einen Topf werfen.
In Nizza schlug der Terrorist blind zu, ohne sich um die Religion oder die Herkunft seiner Opfer zu kümmern. Die Flüchtlinge, die heute aus dem Nahen Osten kommen, versuchen genau diesem Terror zu entgehen.
Der Terrorismus und der Dschihadismus sind die faulen Früchte der Plünderung des Nahen Ostens durch die Großmächte und ihre imperialistischen Manöver. Indem die französischen Staatslenker eben dieselbe Politik im Schatten der USA weiter verfolgen, verteidigen sie weder den Frieden noch die Sicherheit der Welt. Sie verschlimmern die Ungerechtigkeit, das Elend, den Hass und den Obskurantismus, die den Nährboden für den Terrorismus bilden.
Deshalb wird Lutte Ouvrière weiter den Terrorismus bekämpfen und sich gegen die imperialistische Politik Frankreichs und die Lügen der politischen Kaste stellen, die diese abscheulichen Handlungen instrumentalisiert um einen Teil der Bevölkerung gegen den anderen aufzuhetzen.
Nathalie Arthaud