Aus unserer Zeitung Ausg. Sept./Okt. 2018
Während dem Lungenkrebs durch die Raucherdiskussion richtigerweise viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, hört man sowohl von der Medizin als auch von der Politik fast nichts von einer anderen Epidemie: Dem Krebs durch Arbeit. Dabei sterben laut einer Studie des Europäischen Gewerkschaftsbunds jährlich 1 .800 Menschen in Österreich an arbeitsbedingten Krebserkrankungen. In Europa ist Krebs die Todesursache Nummer eins durch Erkrankungen am Arbeitsplatz. Tatsächlich haben viele Arbeiter/innen mit gefährlichen Arbeitsstoffen zu tun und gleichzeitig völlig unzureichende Schutzmaßnahmen. Wie z. B. beim Asbest, der seit Jahren in der EU verboten ist. Noch dazu sollen die wenigen Kontrollinstanzen, wie das Arbeitsinspektorat, stark eingeschränkt werden. Währenddessen sitzen die Bosse in sauberen Konzernzentralen, gehen auf Wohltätigkeitsveranstaltungen und sind doch nichts anderes als Kriminelle – die für den Profit über Leichen gehen.