Serbien: Proteste gegen die tödliche Korruption!

 

5.3.2025

 

Im November 2024 kamen beim Einsturz des Bahnhofvordachs im serbischen Novi Sad 15 Menschen ums Leben. Das Bahnhofsgebäude wurde kurz zuvor unter Zeitdruck renoviert, um es im Juli feierlich zu eröffnen. Beteiligt an den Bauarbeiten waren der Regierungspartei nahestehende Baufirmen. Seitdem demonstrieren und streiken Studierende sowie Angestellte der Universitäten aller größeren Städte und es schließen sich immer breitere Teile der Bevölkerung an. Sie fordern ein Ende dieses korrupten Systems, in dem sich die Regierungspartei unter Vučić und seine Clique, also diejenigen mit guten Kontakten, auf Kosten der Bevölkerung bereichern. Laut Umfragen befürworten 60% die Proteste. Anfang Februar besetzten 300.000 Demonstrierende die drei Donaubrücken in Novi Sad. Die Proteste gehen weiter und weiten sich in immer mehr Städte aus. Nachdem regierungsnahe Schlägertrupps Demonstrierende angriffen, und es sogar zu Attacken mit fahrenden Autos in die Menge kam, die kaum geahndet werden, solidarisierten sich Bauern mit der Bewegung und schützen sie mit ihren Traktoren. Außer einigen Rücktritten von Politikermarionetten, zur Wahrung eines letzten Anscheins einer Demokratie, gab es kein Eingeständnis einer Verantwortlichkeit für diese fahrlässige Tragödie. Profitiert von den Aufträgen haben etliche, doch niemand möchte für dieses System verantwortlich sein! Es gibt viele Gründe, um auf die Straße zu gehen in einem so korrupten Land, wo es nur Perspektiven gibt mit den nötigen Kontakten zur regierenden Partei und viele ihr Glück im Ausland suchen.

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