3.5.2019
Seit Monaten haben in zahlreichen Ländern, auch in Österreich Jugendliche für mehr Klimaschutz demonstriert und gestreikt. Die engagierten Schüler/innen sind zurecht empört darüber, dass alle Regierungen immer nur reden und reden – aber nichts Ernsthaftes gegen die drohende Klimakatastrophe unternehmen, deren erste Folgen bereits spürbar sind. Laut einer Studie der britischen medizinischen Zeitschrift The Lancet ist Umweltverschmutzung in den ärmsten Ländern für mehr als jeden vierten Todesfall verantwortlich. Und zwar besonders wegen der Produktion giftiger Chemikalien, die die meisten großen Konzerne in arme Länder verlagert haben.
Aber keine Regierung ist bereit, ernsthaft die Profitinteressen und die Entscheidungsgewalt der Konzerne in Frage zu stellen. Diese jedoch sind das größte Hindernis auf dem Weg zum Klimaschutz. Ein Spruch der Schüler lautet: „Wir müssen das System ändern, nicht das Klima!“. Stimmt. Manche Demonstrant/innen behaupten aber, dass wir unsere Konsumgewohnheiten ändern müssen, um das Problem zu lösen. Es sind aber nicht die Verbraucher/innen, die an der Situation schuld sind: Denn wir konsumieren, was wir brauchen, und haben keinerlei Einfluss darauf, wie alles produziert wird. Die Großfirmen hingegen produzieren am billigsten und kümmern sich nicht um die Folgen für das Klima.
Der Klimawandel ist ein globales Problem, das eng mit der kapitalistischen Produktionsweise verbunden ist. Dieses Problem zu lösen würde bedeuten, einen globalen Plan zu entwickeln, was, wie und wo produziert wird, damit die Umwelt, aber auch die Menschen geschont werden. Und genau das erlaubt der Kapitalismus nicht, wo die Suche nach Profit und nicht das Klima das oberste Gebot ist. Um das Klima, die Erde und die Menschheit vor dem Wahnsinn dieses verrückten und verantwortungslosen Systems zu retten, müssen wir es beseitigen und eine vernünftige Gesellschaft aufbauen, wo alle sozialen und ökologischen Entscheidungen, die die Menschheit betreffen, bewusst und demokratisch getroffen werden.