29.03.2020
Die Nummer 1450, bei der man anrufen soll, wenn man vermutet an Covid19 (das Coronavirus) erkrankt zu sein, war in den letzten beiden Wochen regelmäßig überlastet. Es gab mehrere Stunden Wartezeit, wenn man überhaupt durchgekommen ist.
Kein Wunder, so waren gerade einmal 26 Mitarbeiter/innen in einer Schicht für die täglichen 20.000 Anrufe letzte Woche in der Leitung. In einer Zeit, wo viele Menschen Angst um ihr Leben oder das Leben ihrer Angehörigen haben!
Eine Krankenschwester sagt, dass manchmal 80 – 100 Leute in der Warteschleife waren und dass das für sie psychisch nicht aushaltbar ist. Ein Kollege, der Medikamente nimmt, die das Immunsystem unterdrücken, muss zum Telefonieren in einen gemeinsamen Raum mit den anderen kommen und darf nicht von zu Hause arbeiten. Anfangs hatten sie sogar zu wenige Headsets. Sie mussten sie daher weitergeben und selbst mit Desinfektionstüchern abwischen. Erst im Laufe der Woche wurden mehr Telefonist/innen eingestellt.
Der zuständige Leiter meinte, dass man auf einen derartigen Ansturm nicht vorbereitet sein kann. Das kann schon sein, aber offensichtlich hat die Leitung sich nicht einmal auf ein Lüftchen vorbereitet. Sonst hätten sie sich um gescheite Räumlichkeiten, Headsets und vielleicht ein paar Wochen vorher schon hunderte neue Mitarbeiter/innen eingeschult.