3.12.2025
Der Lebensmittel- und Industriegüterkonzern Agrana hat vor, bis 2027/28 400 bis 500 zu streichen. Wieder einmal sind es hunderte von Arbeiterfamilien, deren Leben vom kapitalistischen Profitstreben beeinträchtigt wird. Im März hat Agrana schon zwei Standorte geschlossen, und zwar in Leopoldsdorf im Marchfeld (Bezirk Gänserndorf) und in Hrušovany in Tschechien. 270 Stellen wurden somit vernichtet.
Laut Agrana-Chef seien Einsparungen von 100 Million Euro nötig, wegen „Preis- und Kostenschwierigkeiten”. Als ob die Beschäftigten des Konzerns, wie die ganze arbeitende Bevölkerung, nicht mit viel größeren Schwierigkeiten konfrontiert wären!
Tatsächlich ist Agrana gar kein kleiner Betrieb in Schwierigkeiten, ganz im Gegenteil. Nach dessen eigenen Angaben betreibt der Konzern weltweit circa 40 Produktionsstandorte, mit mehr als 9 000 Beschäftigten. In den letzten Jahren hat Agrana Dividenden in Millionenhöhe an die Aktionäre ausgeschüttet, im Jahr 2024 mehr als 43 Millionen. Im August verkündete die Agrana sogar die Übernahme des slowenischen Lebensmittelherstellers Mercator-Emba. Und im Oktober hat der Konzern die Übernahme des 50-Prozent-Anteils am Fruchtsaft- und Konzentrat Hersteller Austria Juice vom Joint-Venture-Partner Raiffeisen Ware Austria abgeschlossen.
Die Kassen sind also randvoll. Anstatt in den Taschen der nutzlosen Aktionäre zu landen, sollte dieses Geld benutzt werden, um jeden Arbeitsplatz zu sichern.