Mai 2013
Der Internetversandriese Amazon ist schon seit langem für seine miesen Arbeitsbedingungen bekannt. Die Leitung verweigert seit Jahren faire Löhne. Da denkt man sich doch, dass ein Konzern, der im Jahr 2012 weltweit 61 Milliarden Dollar umgesetzt hat, es sich leisten könnte, den Arbeiter/innen mehr zu zahlen. Könnte er auch. Tut er aber nicht.
Amazon beschäftigt seine Angestellten zum größten Teil nur befristet und hält sich bei der Bezahlung nicht an die Tariflöhne. Auch werden Beschäftigte von Leiharbeiter/innen-Firmen angestellt und von diesen um den Lohn betrogen. Wer sich dagegen wehrt, dem droht Repression oder Entlassung. Die Firma hat eine Sicherheitsfirma beauftragt, die durch ihre Schikanen, Kontrollen und Überwachung die Arbeiter/innen einschüchtern soll (vor allem Arbeiter/innen mit Migrationshintergrund).
Den Beschäftigten und nun offenbar auch der Gewerkschaft in Deutschland reicht es aber jetzt. Sie haben Streiks angekündigt. Bei einer Urabstimmung sprachen sich 97,6 Prozent der Mitglieder der Gewerkschaft ver.di für einen Arbeitskampf aus. Sie wollen in zwei Städten streiken. In Bad Hersfeld, dort hat Amazon 3.800 Mitarbeiter beschäftigt, und in Leipzig, wo 2000 Leute von der Firma angestellt sind. Das Unternehmen zeigt bisher noch keine Anzeichen des entgegenkommens. Aus diesen Gründen ist Streik die einzige Antwort auf das Verhalten der Amazon-Kapitalist/inn/en.
Alex Cerny