Die Metaller haben völlig Recht, den Ton zu verschärfen

 

12.11.2018

 

Nach fünf Runden erfolgloser Kollektivvertragsverhandlungen mit der Unternehmerschaft hat die Gewerkschaft die Beschäftigten der Metallindustrie zu Warnstreiks für mehr Lohn, Kündigungsschutz für jene, die Arbeitszeiten von täglich 12 Stunden oder 60 Stunden pro Woche ablehnen, und auch höhere Zuschläge und bezahlte Pausen bei langen Arbeitszeiten, aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen haben am 12. November österreichweit begonnen.

Klar ist, dass die Unternehmerschaft die Metaller mit Brotkrümel abspeisen will. Während die Bosse der Metallindustrie in den letzten Jahren Milliarden Gewinne gemacht haben, sollen die Arbeitenden minimal mehr als die Inflation ausgeglichen bekommen. Bei einem Bruttolohn von 1.850 Euro pro Monat wäre das letzte schriftliche Angebot der Unternehmer von 2% gerade einmal 37 Euro brutto mehr. Die österreichische Wirtschaft ist heute so reich, wie schon lange nicht mehr, aber die Arbeitenden spüren nichts davon. Für sie gibt es längere Arbeitszeiten, Löhne, die nicht reichen, steigende Mieten. Die jetzt möglichen Arbeitszeiten von 12 Stunden täglich, sind nichts anderes als Lohnraub, gesundheitsgefährdend und erschweren die Planung im Privatleben. 

100 Euro mehr Lohn, sowie ordentliche Zuschläge für die 10.-12. Stunde und garantierte bezahlte längere Pausen bei 12-Stunden Arbeitszeit sind kein Luxus. Es ist das Minimum für die Gesundheit bei einer Arbeit, die auf die Substanz geht, und sollte gar nicht zur Debatte stehen. Die Unternehmer hätten keinen Gewinn ohne die Arbeitenden, sie könnten ihre Unternehmen zusperren und betteln gehen. Gut, wenn die Metaller sie das endlich einmal spüren lassen! Aber alle Arbeitenden des Landes werden von den Angriffen der Bosse und der Regierung getroffen. Und viele haben schlechtere Lohn- und Arbeitsbedingungen als die Metaller. Was an der Tagesordnung sein sollte, ist, nicht nur einige Verbesserungen oder Gegenleistungen in einzelnen Kollektivverträgen auszuverhandeln, sondern eine gemeinsame Mobilisierung aller Arbeitenden aufzubauen.

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