11.4.2022
Regelmäßig beschweren sich die Unternehmen und Wirtschaftsvertreter, dass es einen großen Fachkräftemangel in Österreich gäbe. Kein Wunder, wenn die Betriebe immer weniger Arbeiter/innen ausbilden. Die Zahl der Lehrlinge hat sich in den letzten 40 Jahren halbiert. Während 1980 noch 194.000 junge Arbeitende eine Lehre gemacht haben, waren es im letzten Jahr nur noch 107.000. Auch die Zahl der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden ist deutlich geschrumpft.
Einige Poltiker/innen begründen den Rückgang der Jugendlichen in einer Lehre damit, dass es insgesamt weniger Jugendliche gäbe als vor 40 Jahren. Das stimmt zwar. Gleichzeitig gab es im Jahr 2020 durchschnittlich fast 72.000 Jugendliche, die weder gearbeitet noch in einer Ausbildung waren und nur 7.200 offene Lehrstellen. Die schuld daran, dass es nicht genügend qualifiziertes Personal gibt, tragen die Unternehmen selbst, die seit Jahren bei den Arbeiter/innen sparen und natürlich auch bei der Anzahl der Lehrlinge. Und auch, weil sie durch ihr Rennen um Profit einen Personalmangel hervorrufen, der den Arbeitenden keine Zeit lässt um die Lehrlinge ordentlich auszubilden. Ausbildung braucht Zeit. Aber wie es so schön heißt « Zeit ist Geld » und das wollen die Kapitalisten überall rauspressen.
Für den Fortschritt der Gesellschaft, für die Zukunft der Jugend ist eine gute Ausbildung dringend notwendig. Die Kapitalisten zeigen wiedereinmal, dass sie das größte Hindernis für den gesellschaftlichen Fortschritt sind.