KTM-Pleite: eine legitime Wut

 

31.12.2024

 

Die Pleite des Motorrad-Herstellers KTM, die hunderte Kündigungen mit sich bringt, war und ist immer noch ein großer Schock für die Arbeitenden des Betriebs. Arbeiter/innen, die seit mehreren Jahrzehnten in der Fabrik tätig waren, die Zukunftspläne für sich oder ihre Kinder hatten, werden nun brutal entlassen. Die Löhne für November und Dezember sowie das Weihnachtsgeld werden einfach nicht ausbezahlt. Außerdem üben die Führungskräfte auf die Arbeitenden Druck aus, damit sie eine vorzeitige Austrittserklärung unterzeichnen, auf Kündigungsfristen verzichten und vom AMS Vorschüsse verlangen: „Wenn du nicht unterschreibst, dann putzt du das Klo!” wurde einer Beschäftigten in einem Einzelgespräch gedroht, nachdem sie sich geweigert hatte, eine Blanko-Vorlage zu unterschreiben.

KTM-Chef Stefan Pierer und die anderen Großaktionäre dürfen aber den Konkurs ganz anders erleben: 2022 wurden ihnen etwa 34 Millionen ausgeschüttet, 68 Millionen 2023 und über 17 Millionen im Frühling 2024. Geld für die offenen Löhne und das Aufrechterhalten der Arbeitsstellen wäre also da. Aber das ist nicht das Problem der Kapitalisten, die nur ihre Taschen vollstopfen wollen und kein Problem damit haben, dabei das Leben unzähliger Arbeitenden zu zerstören, nachdem sie sie jahrelang ausgepresst und ausgebeutet haben.

Jedoch kann sich die Verzweiflung schnell in Wut umändern. So haben einige KTM-Beschäftigte beschlossen, vor einem KTM-Werk in Oberösterreich ein Schild mit einer Nachricht an Pierer aufzuhängen: „Frohe Weihnachten, Stefan. Wünschen dir deine Angestellten, die dich zum Milliardär gemacht haben und denen du nicht einmal mehr ihren Lohn und ihr Weihnachtsgeld bezahlst.” Sie nennen tatsächlich die Dinge beim rechten Namen. Man kann nur hoffen, dass immer mehr Arbeitende bei KTM wie in anderen, mit Entlassungen und Schließungen bedrohten Betrieben, die Sachen so sehen und ihre Wut alle zusammen zum Ausdruck bringen werden.

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