Landwirtschaft - Die Regierung setzt sich für Ausbeuterbetriebe ein

 

15.3.2021

 

Das EU-Parlament möchte, dass in Zukunft Fördergelder den Betrieben gestrichen werden können, die Landarbeiter/innen unterentlohnen oder Arbeitsrechte verletzen. Wenn die EU ausnahmsweise eine für die Arbeitenden nicht nachteilige Maßnahme vorschlägt, ist die österreichische Ministerin Köstinger damit nicht einverstanden. Sie setzt sich dafür ein, dass landwirtschaftliche Betriebe weiterhin Geld von der EU nachgeschmissen bekommen, auch wenn sie Arbeitsrechte mit Füßen treten.

Dabei geht die Vergabe der Gelder nach Fläche, das heißt, die größten landwirtschaftlichen Betriebe bekommen am meisten Subventionen. Die Überausbeutung in der Landwirtschaft hat System. Sie wurde von allen Regierungen seit Jahrzehnten gedeckt.

Ein großer Teil der Erntehelfer/innen wird unterbezahlt. Sie bekommen oft 3–4 Euro die Stunde, kein Überstundenentgelt und häufig gibt es Arbeitszeiten bis zu 17 Stunden. Viele bekommen keine richtigen Arbeitsverträge. Sie leben oft zu zehnt in muffigen Kammern mit Stockbetten, wofür sie ihren Chefs auch noch eine unverschämt hohe Miete zahlen müssen. Zustände, wie man sie von Entwicklungsländern hört.

Aber das ist in Österreich im 21. Jahrhundert. Und das, obwohl sie eine unverzichtbare Arbeit leisten: Ohne diese Landarbeiter/innen würde es kein Essen auf dem Tisch geben!

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