17.11.2017
Nachdem sie wochenlang eine Nulllohnrunde verlangt haben, haben die Bosse der Metallindustrie letztendlich eine Lohnerhöhung von 3% mit der Metallergewerkschaft der PRO-GE ausverhandelt. Die PRO-GE freut sich über das gute Ergebnis. Waren die Bosse wirklich von der Kampfbereitschaft der Gewerkschaft beeindruckt? Oder handelt es sich um das übliche Spiel der österreichischen „Sozialpartnerschaft“, bei dem nach viel Jammern die Chefs „akzeptieren“, was für sie vorher angeblich nicht drin war?
Zwar sieht das Ergebnis auf den ersten Blick besser aus als in den letzten Jahren, man kann aber auch einen anderen Vergleich machen. 2015 haben zum Beispiel die Aktionäre der 134 größten Metallunternehmen Österreichs gemeinsam bereits laut Arbeiterkammer 1,64 Milliarden Euro bekommen. Hätte man dieses Geld unter den Arbeiter/innen aufgeteilt, wäre sich schon damals eine Lohnerhöhung von 19% ausgegangen. Im „guten“ Wirtschaftsjahr 2017 ist der Betrag sicher weit mehr. Und die Tageszeitung Kurier hat gerechnet, dass die anfangs geforderte 4%-Lohnerhöhung nur 350 Millionen Euro zusätzlichen Lohnkosten entsprochen hätte. Diese einfachen Zahlen lassen erahnen, was möglich gewesen wäre, wenn es tatsächlich Streiks gegeben hätte.