Streik der Kindergärtner/innen – Schluss mit lustig

 

15.10.2021

 

Am Dienstag den 12.10. haben in Wien 5.000 Kindergärtner/innen der privaten Kindergärten gestreikt und ihren Protest auf die Straße getragen.

Es mangelt an Personal, die Gruppen sind viel zu groß, und seit Corona hat sich die Situation natürlich verschlimmert. Denn es muss viel zusätzlicher Aufwand betrieben werden, Spielzeug muss gereinigt und desinfiziert werden, man muss schauen, dass die Kinder nicht immer auf einem Haufen zusammenpicken. Durch Covid-Fälle in den Gruppen fallen zusätzliche Arbeiten an. Und so wie vorher, ist es üblich, dass weiterhin eine Pädagogin für mehr als 20 Kinder zuständig ist. Eine Förderung von Kindern mit und ohne Förderbedarf ist unter solchen Umständen auch gar nicht möglich. Dazu kommen niedrige Gehälter. Eine Kindergartenassistentin hat ein Einstiegsgehalt von 1.643 Euro brutto bei Vollzeit.

Die Stadt Wien hat bereits einen Tag vor den Protesten kleine Verbesserungen angekündigt, was aber als Tropfen auf den heißen Stein gesehen wird. Die Pädagog/innen fordern unter anderem kleinere Gruppen mit einem Betreuungsschlüssel von 1:7, ein Gehalt, das an das der Volksschullehrer/innen angepasst ist. Anstatt Elementarpädagogik Crash–Kurse, die es bereits in der Steiermark gibt, eine qualitative Ausbildung. Und eine Ausbildungsoffensive, damit der Mangel an Personal so schnell wie möglich behoben wird.

Die Kolleg/innen haben sich lautstark Gehör verschafft, ihre Proteste haben viel Verständnis bei den Eltern und bei großen Teilen der Bevölkerung hervorgerufen. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Proteste ausweiten und dass die Kolleg/innen hartnäckig bleiben. Am 14.10. haben die Beschäftigten der öffentlichen Kindergärten protestiert und am 19.10. werden die Lehrer/innen auf die Straße gehen. Hoffentlich können sie ihre Kraft bündeln.

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