Wenn die Ausbeutung zuhause weitergeht ...

 

 8.3.2021

 

(Bericht einer Angestellten im administrativ–medizinischen Bereich) 

Die Arbeitszeiten im Homeoffice bleiben zwar formal die gleichen, wie wenn man im Büro arbeitet, aber sie werden doch auch flexibler. Zwar scheint es auf den ersten Blick wie eine bequeme Möglichkeit, den Job „einfach“ von zuhause aus zu erledigen – doch so ist es nicht ...

Es gab bisher kein Angebot vonseiten der Firma, in welcher Form auch immer (Bonuszahlung, Gutschein usw.) die Kosten für den Stromverbrauch von Bildschirmen, PCs und Handy zu übernehmen. Die Message der Chefs kann ungefähr so zusammengefasst werden: „Ihr könnt froh sein, überhaupt noch einen Job zu haben ... also seid still und arbeitet weiter!“

Die Arbeitslast war während Corona keineswegs geringer als sonst – im Gegenteil, viele Events mussten storniert bzw. umgebucht werden – d.h. mindestens doppelt so viel Arbeit wie sonst! Dabei wird auch nicht bedacht, dass bestimmte Abläufe im Büro viel einfacher zu erledigen bzw. Fragen abzuklären sind. Von zuhause aus, also per Telefon oder Online-Besprechungen nimmt das viel mehr Zeit in Anspruch, als wenn man sich kurz und direkt mit den Kolleg/innen im Büro bespricht. Darüber hinaus scheint der Chef kaum erreichbar zu sein.

Von uns Angestellten wurde einfach erwartet, auf eigene Kosten „mitzuspielen“, ob es nun um den Transport der Hardware nachhause ging oder, dass wir einfach auf eigene Kosten Geräte von Laptop bis zu unserem Handy laufen ließen. Anrufe wurden einfach auf das private Handy weitergeleitet – auch außerhalb der offiziellen Bürozeiten!! Natürlich muss man zwar nicht abheben, aber das ist schon eine Frechheit. Weder wurden Diensthandys noch Übernahme der Kosten von Internet und Strom angeboten.

Die Höhe war, als bei Problemen mit der Internetverbindung zu ihrem Server von uns gefordert wurde, dass wir durch Mobile Hotspots mit unseren Handys einsteigen – die Kolleg/innen weigerten sich – zurecht!! Wir waren sogar drei Monate in Kurzarbeit, und das obwohl viele von uns zu dieser Zeit Überstunden machen mussten. Das Geld dafür haben wir bis heute nicht bekommen. Solche Zustände dürfen wir uns nicht gefallen lassen!

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