Bankenkrise: Die Angst vor der Ansteckung

 

28.03.2023

 

Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) erklärten Biden, die europäischen Minister und die Chefs der Zentralbanken in allen Tonlagen, dass keine Panik aufkommen müsse, dass die Banken solide seien, dass keine Ansteckung Europas zu befürchten sei ...

Einige Tage später wurde die Credit Suisse, eine der dreißig größten Banken der Welt, ebenfalls in den Bankrott getrieben.

Die Credit Suisse, die nun als das schwächste Glied in der europäischen Finanzwelt bezeichnet wird, ist die älteste Geschäftsbank der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie ist die zweitgrößte Bank des Landes, beschäftigt 50.000 Mitarbeiter und verwaltet über 1,6 Billionen Euro in allen Wirtschaftsbereichen.

Wenige Tage nach dem Konkurs der SVB erklärte der Präsident der saudi-arabischen Nationalbank, dem Hauptaktionär der Credit Suisse, dass er keine weitere finanzielle Unterstützung leisten könne. Dies reichte aus, um den Börsenkurs der SVB um 24 % fallen zu lassen. Unter dem Druck der Kapitaleigner, aber auch der europäischen Politiker, beschloss die Schweizer Zentralbank innerhalb weniger Stunden, der Credit Suisse mehr als 50 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, dann 200 Milliarden Euro... bevor die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, die größte Bank des Landes, beschlossen wurde.

Die Aktionäre der UBS machten ein ausgezeichnetes Geschäft, da die Credit Suisse für ein Drittel des Wertes, den sie nach ihrem Börseneinbruch noch hatte, übernommen wurde. Darüber hinaus hat der Schweizer Staat der UBS zugesichert, dass sie auf seine finanzielle Unterstützung zählen kann. Die UBS, die dank öffentlicher Gelder die Krise von 2008 überstanden hatte, wurde so innerhalb weniger Stunden zur Retterin der Weltfinanz befördert - bis auf weiteres.

Durch die Überschwemmung der Finanzmärkte mit Liquidität im Jahr 2008 haben die Staaten zwar das Gespenst eines allgemeinen Systemzusammenbruchs abgewehrt. Aber sie haben auch die Spekulation in einem solchen Ausmaß angeheizt, dass sie das Finanzsystem zu einem Kartenhaus gemacht haben, dessen Stabilität nur von dem Vertrauen abhängt, das die Menschen ihm entgegenbringen. Die Angst vor Börsenturbulenzen oder Bankenpleiten kann sich jederzeit in eine unkontrollierbare Panikwelle verwandeln, die Kapitalbewegungen in einem solchen Ausmaß auslöst, dass kein Staat mehr dagegen ankommt.

Eine solche Katastrophe fürchten die Führer der kapitalistischen Welt, ohne andere Mittel zu haben, sie zu verhindern, als beruhigende und verlogene Reden zu schwingen.

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