08.11.2014
In Deutschland wurde letzte Woche erneut bei Amazon gestreikt. Ziel des von der Verdi-Gewerkschaft organisierten Protestes war, Amazon zu Kollektivvertragsverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Mehrere Hunderte von Beschäftigten haben an dem Streik teilgenommen.
Der Handelsriese Amazon zwingt seinen Beschäftigten sehr schlimme Arbeitsbedingungen auf. Neben viel zu niedrigen Löhnen wird im Betrieb großer Druck ausgeübt, damit keiner eine einzige Minute fehlt und immer produktiv bleibt, was für den Beschäftigten zusätzlichen Stress bedeutet. Zu Weihnachten, wenn das Geschäft jedes Jahr einen Höhepunkt erlebt, werden Arbeitende aus Südeuropa nach Deutschland geschleppt: diesen werden Arbeitsbedingungen und Entlohnungen versprochen, die sie in Wirklichkeit nie bekommen. Sie wurden sogar bei ihrer Unterkunft von Sicherheitsfirmen bewacht, die mit dem rechtsextremen Milieu zu tun haben.
Für die Amazon Beschäftigten geht es also auch darum, sich gegen arrogante und brutale Chefs Respekt zu verschaffen. Es wird sicher weiterer Kampfmaßnahmen bedürfen, um diese in die Knie zu zwingen. Die Gewerkschaft droht mit weiteren Streiks, sogar zur Weihnachtszeit. Mal sehen, ob es dazu kommt. Eines ist aber sicher: indem sie sich nicht alles gefallen lassen und zeigen, dass auch sie kämpfen können, zeigen die Amazon Streikenden den einzigen Weg, ihre Interessen durchzusetzen. Ein Beispiel, das sich alle Arbeitenden aneignen könnten.