Fürs Jahr 2024: eine Gesellschaft, die von Grund auf verändert werden muss

 

 

16.1.2024
 

Das Jahr 2024 begann, wie 2023 endete: mit Kanonen- und Bombengetöse. In der Ukraine hat die „Winteroffensive“ begonnen und sie verspricht der Bevölkerung weitere Monate der Entbehrung. Wie viele Tote und Verwundete unter den russischen und ukrainischen Soldaten und unter der Zivilbevölkerung wird es in diesem Krieg, in dem sich die Großmächte und Russland gegenüberstehen, noch geben?

 

Mit der Billigung und materiellen Hilfe der Großmächte, allen voran der USA, hat der Staat Israel freie Hand, um das Massaker in Gaza fortzusetzen. Innerhalb weniger Wochen hat der Krieg bereits mehr als 23.000 Opfer (und auch 7.000 Vermisste unter den Trümmern) gefordert. Netanjahu hat außerdem angekündigt, dass noch lange nicht Schluss sein soll. Und nun droht der Konflikt, sich auf den benachbarten Libanon und Jemen auszuweiten.

 

Auf der anderen Seite des Atlantiks steigen die Spannungen an der Grenze zwischen Venezuela und Guyana. Dabei geht es vor allem um riesige Ölreserven, die der US-Konzern Exxon Mobil — dem die Finanzierung von Bürgerkriegen, Waffenhandel und die Zerstörung von Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten vorgeworfen wird — fast ausschließlich alleine nutzen will. Für die Interessen des Ölriesen haben bereits die USA Stellung bezogen und Großbritannien hat auch schon ein Kriegsschiff vor der Küste.

 

Die gleichen Zutaten setzen viele Regionen des afrikanischen Kontinents in Brand, wo die Menschen, wenn sie nicht im Kugelhagel sterben, Gefahr laufen, zu verhungern. In der Demokratischen Republik Kongo herrscht in der Region Kivu seit Jahren ein Bürgerkrieg um die dortigen Bodenschätze, darunter Coltan. Er soll bereits sechs Millionen Todesopfer gefordert und fast vier Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht haben. Aber hinter den lokalen Machthabern oder Milizen stehen nochmals die Großmächte, um die Profite der multinationalen Konzerne zu sichern, für die diese Rohstoffe lebenswichtig sind.

 

Ja, der erbitterte Wirtschaftskrieg, der Kampf um Bodenschätze und Absatzmärkte, den sich die verschiedenen Mächte liefern, führt zum realen Krieg mit Waffen. Das ist der Preis dafür, dass die Finanzmärkte am Ende des Jahres die Korken knallen lassen konnten, als es an den Weltbörsen Rekordprofite hagelte.

Hierzulande zahlen die Arbeiter/innen noch keinen Blutpreis, sondern den Preis für ein immer schwierigeres Leben, geschrumpfte Hoffnungen, Löhne, die gerade ausreichen, um den Kopf über Wasser zu halten, und zunehmend härtere Arbeitsbedingungen. Nehammer kann noch so sehr versuchen, uns den Hamburger als völlig ausreichende Hauptmahlzeit zu verkaufen, das ändert nichts daran, dass die arbeitende Bevölkerung in allen Bereichen immer mehr zahlen soll. Dieselbe Verachtung, die er und seinesgleichen, diese „Hoch-Wohlgeborenen“, für die arbeitenden Menschen haben, sollten wir ihm und den Kapitalisten entgegenschleudern. Sie sind es nämlich, die auf unsere Kosten leben.

 

Wir, die arbeitende Klasse, schaffen alles. Wir, das sind die Arbeitenden und Angestellten, die hier leben und hackeln, egal welche Art unseres Arbeitsvertrags, welche Hautfarbe oder Nationalität. Wir, das sind die Arbeitenden, die arbeitslos geworden sind. Das sind diejenigen, die ausgequetscht vom System nicht mehr können und Mindestsicherung oder Notstandshilfe beziehen. Das sind auch die ehemaligen Arbeitenden, die mit einer unzureichenden Alterspension auskommen müssen. Wir sind es, die Arbeiter/innen, Angestellten, Techniker/innen und Ingenieur/innen, die die Techniken beherrschen, um zu produzieren, die Arbeit zu organisieren, zu reparieren, Wasser und Strom zu liefern, zu pflegen ... Setzen wir uns also dafür ein, dass 2024 das Bewusstsein wiederkehrt, dass die Arbeiterschaft eine gesellschaftliche Kraft darstellt und dass sie die Macht aus den Händen der Kapitalisten und ihrer Politiker reißen kann und muss. Das ist die einzige Chance, der Menschheit eine Zukunft ohne Krieg und Ausbeutung zu bieten!

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