René Benko: Das verfaulende System dahinter heißt Kapitalismus

 

12.02.2024


Ende 2023 hat René Benko mit seinem Immobilien-Handels-Konzern Signa die größte Pleite der Republik eingeleitet. 15 Milliarden Euro wurden in den Sand gesetzt. Ein Bankräuber müsste bei so einem Coup für mindestens ein paar Jahre in den Häfn. Und die vergrabenen Scheine könnte er nachher kaum mehr verwenden. René Benko dagegen hat anscheinend sogar noch kurz vor der Pleite 300 Millionen Euro beiseite geschafft. Und während jede/r einfache Arbeitende, der/die seine Schulden nicht zahlen kann, Ersatzfreiheitsstrafe absitzen muss, springt für den Herrn Benko sicher wieder der Staat – also wir Steuerzahler/innen – ein, wie es mehrere Male der Fall war.

Bis vor einem halben Jahr galt der angebliche Selfmade-Milliardär aus Tirol noch als Sternchen am Kapitalisten-Himmel. Mit dem ehemaligen Finanzminister Grasser teilte er nicht nur eine Vorliebe für Haarpflege, sondern auch fürs große Geld. Er hat sich bereichert, indem er die Arbeitenden in seinen Firmen wie Zitronen ausgepresst und dann weggeworfen hat. Bei Kika/Leiner verloren 2.000 Beschäftigte ihren Job, während ihm der Deal 300 Millionen Euro gebracht hat. Beim deutschen Handelsriesen Galeria Karstadt Kaufhof, den sein Konzern übernommen hat, wurden tausende Arbeitende gekündigt und davor noch erpresst, dass sie niedrigere Löhne akzeptieren sollten, wenn sie ihren Job nicht verlieren wollten. Fast 700 Millionen hat sein Konzern vom deutschen und österreichischen Staat als Corona-Hilfen bekommen. Kurz zuvor hatte seine Firma einen halben Wolkenkratzer in New York gekauft.

Zu seinen anfänglichen Unterstützern zählen ein israelischer Diamantenmilliardär, ein arabischer Scheich und ein griechischer Reeder. Wieviel Blut und Ausbeutung in Afrika, an Sklavenarbeit im arabischen Raum und Zermalmung der griechischen Arbeitenden an ihren Händen pickt, können wir nur erahnen. Aber das Blut, der Schweiß und die Toten unserer arbeitenden Brüder und Schwestern in diesen Ländern ist die Grundlage des Reichtums solcher Leute, auch österreichischer Milliardäre. Warum fährt denn bei jeder Regierungsreise eine Wirtschaftsdelegation mit? Was macht etwa die OMV in Saudi-Arabien? Sie fährt sicher nicht zur Kontrolle der Einhaltung der Menschenrechte dorthin!

Benko war auf Du und Du mit Kurz, hat auch die FPÖ bezahlt, wie der besoffene Strache in seinem Video erklärt hat und mit Gusenbauer sitzt auch ein Roter in seinen Leitungsgremien. Auch wenn die Grünen ihm nicht so nahe sind, so zeigt allein der Fall der ehemaligen Grünen-Chefin Glawischnig, die nach der Politik zu Novomatic ging, wie eng auch sie mit den Großkonzernen verbandelt sind.

Der Kauf großer Anteile von Kronen-Zeitung und Kurier vor ein paar Jahren war für Benko der Schlüssel zu den Köpfen der Massen. Schon auffällig, wie fast jeden Tag darüber berichtet wird, wie teuer Asylwerber wären, die ein Monatstaschengeld von 40 Euro und knappe 200 Euro monatlich für Nahrung erhalten, während ein Benko und Konsorten immer als Vorbilder dargestellt werden. Das, was diese hohen Leute uns Steuerzahlenden an zig Milliarden gekostet haben, und ihre Raubbeute, die sie über Generationen weitervererben, lässt sich doch gar nicht ermessen.

Bezüglich Benko sollte sein Vermögen heute vor allem dazu dienen, allen Betroffenen so lang wie möglich den Lohn weiterzuzahlen. Zumindest so viel, dass die Älteren damit locker bis zur Pension kommen. Doch der Fall Benko ist nur die Spitze des Eisbergs. In diesem System werden die größten Räuber, Betrüger und Ausbeuter als Helden dargestellt. Ihre Welt mieft aber von oben bis unten. Wenn wir nicht daran zu Grunde gehen wollen, dann ist es notwendig, ihnen die Herrschaft der Gesellschaft aus den Händen zu reißen, beginnend damit, dass jede/r Buchhalter/in alle Finanzströme der Großkapitalisten offenlegen darf. Das ist das einzige Mittel, wirksam gegen die dauernde Korruption zu kämpfen! Weiters muss die ganze Wirtschaft, die heute vor allem den Interessen von solchen Geier-Kapitalisten dient und die ihnen dienenden Politiker schützt, reorganisiert werden, um rational die Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung zu befriedigen.

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