Imperialismus & marxistische Theorie - Teil 2: Von der frühen Komintern zur Vierten Internationale

 

Marxismus-Buchreihe Nr. 21, Wien 2002, 110 Seiten A5, 7 Euro, ISBN 3-901831-17-7

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Editorial

Wir legen hier den Teil 2 unserer Arbeit zu Imperialismus & marxistische Theorie vor. Darin beschäftigen wir uns mit den Positionsentwicklungen der frühen Kommunistischen Internationale und der trotzkistischen Bewegung bis zum Zweiten Weltkrieg. Das entspricht nicht ganz unserem ursprünglichen Plan für diesen Teil 2.

In Imperialismus & marxistische Theorie, Teil 1: Die „Klassiker" hatten wir die entsprechenden Ansatzpunkte bei Karl Marx und Friedrich Engels, die Kon-zeptionen von Rudolf Hilferding, Rosa Luxemburg, Nikolai Bucharin und W.I. Lenin dargestellt und einer Kritik unterzogen. Dieser Band ist bereits 1996 erschienen und mittlerweile nicht mehr lieferbar (die Texte sind aber über unsere website www.agmarxismus.net greifbar).

Teil 2 sollte ursprünglich die wesentliche marxistische Diskussion zum Thema zwischen der Oktoberrevolution und der erneuten Stabilisierung des Kapitalismus in den späten 1940er Jahren umfassen. Abgesehen von den Diskussionen in der Komintern und unter den Trotzkist.inn.en sollten auch die Debatte um die Marxschen Reproduktionsschemata, an der besonders Nikolai Bucharin und Fritz Sternberg beteiligt waren, und die Arbeiten von Eugen Varga, Natalia Moskowska und Henryk Grossmann untersucht werden.

Je mehr wir in das Thema und da auch insbesondere in die sehr umfangreiche Sekundärliteratur eindrangen, umso mehr wurden mit immer kniffligeren krisentheoretischen Fragen konfrontiert. Die Genoss.inn.en der AGM, die sich damit beschäftigen, sind zwar inzwischen tiefer als viele Linke, die mit simplen Unterkonsumptionstheorien hausieren gehen und damit auf der Ebene der Realisierung des Mehrwerts stehen bleiben, in die Materie eingedrungen – in die Ebene der Widersprüche in der kapitalistischen Produktion selbst. Wir glauben mittlerweile auch zu wissen, wo die schwierigen Fragen und echten Probleme einer marxistischen Krisentheorie liegen. Von einem geschlossenen Verständnis von der Entstehung und der Dynamik kapitalistischer Krisen können wir aber weiterhin nicht sprechen. Und es ist auch nicht absehbar, wann wir über ein solches Verständnis verfügen werden.

Deshalb haben wir uns nun entschlossen, den bereits seit einiger Zeit fertigen Artikel zur Imperialismustheorie vorzulegen, der immerhin die Traditionslinie von der frühen Komintern über die Linksopposition bis zur Vierten Internationale analysiert und dabei auch spezifische theoretische Beiträge von Leo Trotzki zu diesen Fragen herausarbeitet.

Ergänzt wird diese Nummer von Marxismus durch Anhänge zu Fragen, die mit marxistischer Imperialismustheorie in Zusammenhang stehen: erstens mit unserer Skizze der internationalen Lage 2002 eine überblicksmäßige Weltlage-einschätzung; zweitens einige Überlegungen zur imperialistischen Rivalität zwischen den USA und der Europäischen Union; drittens eine Auseinandersetzung mit einer trendigen Sichtweise des kapitalistischen Weltsystems, nämlich mit Antonio Negris Empire; und viertens eine Kritik an einer Form des Negrianismus in der Praxis, an den italienischen Tute Bianche und ihrem pseudoradikalen zivilgesellschaftlichen Reformismus.

 

Inhalt

Editorial

Imperialismus & marxistische Theorie

Teil 2: Von der frühen Komintern zur Vierten Internationale

1. Diskussion in der frühen Komintern

2. Spezifische Beiträge Leo Trotzkis

3. Linksopposition und Vierte Internationale

Skizze der internationalen Lage 2002

Imperialistische Rivalitäten: Europäische Union und USA

Toni Negris „Empire", „Multitude" und Marxismus

Negrianismus in der Praxis: die italienischen Tute Bianche