Unser neues Buch beschäftigt sich mit der Geschichte der französischen trotzkistischen Organisation Lutte Ouvrière, die wie kaum eine andere in Großbetrieben verankert ist. Das vorliegende Buch ist eine Übersetzung eines ausführlichen Interviews mit Robert Barcia, einem jahrzehntelang führenden Aktivisten von LO.
Österreich gilt gemeinhin als „streikarmes Land“. Die Kapitalist/inn/enklasse ist froh darüber und die Gewerkschaften sind stolz darauf. Politikwissenschaft und Medien sind sich einig, dass das ein Zeichen für „soziale Stabilität“ ist: Konflikte würden „bei uns“ eben „nicht auf der Straße“, sondern in Verhandlungen gelöst. Die niedrige Streikrate sei gut für den „Wirtschaftsstandort“, weil sich „Investoren“ darauf verlassen könnten, dass es in Österreich keine Probleme gäbe.
August Bebels Buch Die Frau und der Sozialismus ist ein absoluter Klassiker der sozialistischen Literatur. Schon zu Lebzeiten des Autors erschienen 53 deutschsprachigen Auflagen und das Buch wurde in 22 andere Sprachen übersetzt. Bis zu Bebels Tod wurden 1,5 Millionen Exemplare verkauft, öfter als die meisten Werke von Karl Marx und Friedrich Engels.
Wird heute die Notwendigkeit des Kampfes für Frauenbefreiung erkannt – und nicht mit einem postmodern-überlegenen oder dumpf-angepassten Lächeln als angeblicher Anachronismus entsorgt –, dann geht damit zumeist die Vorstellung von klassenübergreifend gemeinsamen Interessen aller Frauen einher. Dahinter steht die Sichtweise, dass soziale Diskriminierung und Unterdrückung in unserer Gesellschaft alle Frauen gleichermaßen betrifft. Folgerichtig werden dann eine diffuse „Frauenpower“ oder gleiche…
Witzchen über die angebliche Spaltungswut der TrotzkistInnen gibt es einige. Sie haben ihren Ursprung in der stalinistischen Propaganda der 1920er und 1930er Jahre, als der Stalinismus mit mörderischem Monolithismus glänzte. In den letzten Jahrzehnten, als der Stalinismus selbst in unzählige Strömungen zerbröckelte und etwa in Deutschland zahllose (mao-) stalinistische „Parteien“ bestanden, wurde der Stalinismus in dieser Angelegenheit etwas schüchterner. Reproduziert werden die Witzchen nun vor…
Ob sie nun wegen ihrer theoretischen Leistungen gelobt und positiv rezipiert oder des Sexismus und der Ignoranz beschuldigt werden – Marx' und Engels' Auffassungen über Geschlechterverhältnisse und Frauenbefreiung stellen bis heute wichtige Bezugspunkte für die Linke dar. Vor allem Engels „Ursprung der Familie, des Privateigentum und des Staates" wird als „Klassiker" gehandelt, um den man als einigermaßen theoretisch interessierte/r Linke/r nicht so leicht vorbeikommt.
Die vorliegende Marxismus-Nummer ist der kritischen Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis kommunistischer Frauenpolitik gewidmet. Im Zentrum des überwiegend von Manfred Scharinger verfassten Bandes steht das russische/sowjetische Beispiel. Mit dem ersten ArbeiterInnenstaat wurde immerhin die Voraussetzung geschaffen, auch die sozialistischen Konzeptionen der Frauenbefreiung in die Praxis umzusetzen.
In der neuen Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahren gab es grob gesagt drei Strömungen: die sozialistischen FeministInnen, die versuchten, feministische und sozialistische Ansätze zu verbinden, die liberalen FeministInnen, die vor allem für eine rechtliche Gleichstellung im System kämpften und die RadikalfeministInnen, die mit öffentlich wirksamen Aktionen gegen Alltagssexismus und Patriarchat antraten. Ab den 1980er Jahren erlebte die neue Frauenbewegung einen Niedergang. Sie verlor…
Jedes Jahr fahren zahllose österreichische und deutsche Tourist/inn/en nach Griechenland und besuchen dort diverse Strände und antike Ausgrabungen. Über die moderne griechische Geschichte mit ihren heftigen Klassenkonflikten wissen die meisten wenig oder nichts. Auch die vielen linken und „alternativen“ Griechenland-Urlauber/innen sind mit der Widerstandsgeschichte des Landes kaum vertraut.
Dabei hatte sich in Griechenland während des Zweiten Weltkrieges, relativ gesehen, europaweit die…
Die letzten zwanzig Jahre waren weltweit von einem Wiederaufleben nationaler, ethnischer und kultureller Konflikte begleitet. Trotz Globalisierung und Internet und entgegen der Erwartungen auch „linker“ Modernisierungs-theoretiker/innen war das imperialistische Weltsystem nicht in der Lage, die Konflikte zwischen den Großmächten auszugleichen und den „verspäteten“ Nationen und ethnischen Gruppen durch kapitalistische Entwicklung einen Ausweg aus Armut und Rückständigkeit zu ermöglichen.
Die…
Das ausgehende 20. Jahrhundert brachte mit dem Zusammenbruch des Stalinismus, dem Zerfall der Sowjetunion und dem durch imperialistische Einmischung geförderten Auseinanderfallen Jugoslawiens eine (Neu-)Formierung vieler Staaten und ein verstärktes Wiederaufkommen des Nationalismus nicht nur in Osteuropa. Auch in Westeuropa kam es mit dem Aufstieg von Parteien der extremen Rechten zu einem verstärkten Schüren nationalistischer Ressentiments. Wollen sich revolutionäre Kommunist/inn/en nicht auf…
Seit dem Zusammenbruch des Stalinismus arbeiten die führenden imperialistischen Mächte an der Durchsetzung einer neuen Weltordnung. In der Folge nahmen auch die direkten imperialistischen Interventionen zu: Vom Golfkrieg 1990/91 über Bosnien, den Krieg gegen Jugoslawien und die Intervention in Afghanistan bis zum Krieg gegen den Irak 2003. Damit einher ging die Errichtung von imperialistischen Protektoraten in Bosnien und dem Kosovo, die de facto US-Militärherrschaft in Afghanistan, die…
Wir legen hier den Teil 2 unserer Arbeit zu Imperialismus & marxistische Theorie vor. Darin beschäftigen wir uns mit den Positionsentwicklungen der frühen Kommunistischen Internationale und der trotzkistischen Bewegung bis zum Zweiten Weltkrieg. Das entspricht nicht ganz unserem ursprünglichen Plan für diesen Teil 2.
In Imperialismus & marxistische Theorie, Teil 1: Die „Klassiker“ hatten wir die entsprechenden Ansatzpunkte bei Karl Marx und Friedrich Engels, die Kon-zeptionen von Rudolf…
Mit dem vorliegenden dritten Band Balkanföderation und Arbeiterbewegung – Projekte während und nach dem Zweiten Weltkrieg – wiederum von Manfred Scharinger – schließen wir nun nach den beiden Bänden Konzeptionen der Sozialdemokratie vor dem Ersten Weltkrieg und Diskussionen in der Kommunistischen Internationale unsere Arbeit zur Geschichte der Balkanföderation ab. Dieser dritte Teil hat einen – verglichen mit den beiden ersten Bänden – wesentlich heterogeneren Charakter, was insbesondere der…
Mit diesem zweiten Teil spannen wir einen Bogen von der Entwicklung im Ersten Weltkrieg über die Gründung der Kommunistischen Balkanföderation 1920 bis zur Volksfrontpolitik ab der Mitte der 1930er Jahre und dem damit verbundenen – zumindest vorläufigen – Ende der Diskussion über Föderationspläne in der Arbeiterbewegung. Die dargestellten Zeitabschnitte umfassen also die Herausbildung, die Formierung, aber auch den Niedergang und die bürokratische Entartung der kommunistischen Weltbewegung
Das letzte Jahrzehnt war für die Völker des Balkans ein miserables: eine Reihe blutiger nationalistischer Kriege im ehemaligen Jugoslawien, Zusammenbruch der bürokratischen Planwirtschaften in Albanien, Bulgarien und Rumänien. Die Ergebnisse sind eine Verelendung großer Teile der Bevölkerung, schamlose Bereicherung durch eine neu entstehende Mafiabourgeoisie und die Auslieferung der Region an den Imperialismus. Die ungehinderte ökonomische Durchdringung durch das westliche Kapital geht einher…
Die Volksrepublik China ist nicht nur das bevölkerungsreichste Land der Welt, sondern auch das mit einer der höchsten Wirtschaftswachstumsraten im letzten Jahrzehnt. China wird nicht nur für die weitere Entwicklung in Ostasien und damit der Welt von erheblicher ökonomischer und politischer Bedeutung sein, auch so manche Linke setzen ihre Hoffnungen auf die Volksrepublik.
Insbesondere Stalinist/inn/en, auch solche, die früher jeden Schwenk der KPdSU mitgemacht haben, klammem sich an die letzte…